Eine neue Berechnung zeigt, wie viel höhere Beamte und leitende Angestellte im lebenslangen Vergleich verdienen. Wer hat am Ende mehr Geld auf dem Konto?
Berlin – Das Rentensystem in Deutschland steht vor Herausforderungen: Die Babyboomer gehen bald in Rente, zugleich gibt es immer weniger Beitragszahler. In solchen Zeiten kommt wohl eine Rentenerhöhung vielen entgegen: Zum 1.7.2024 steigen die Renten einheitlich um 4,57 Prozent. Auch Beamte sollen mehr Geld bekommen, was sich dann auch auf die Pension auswirken wird. Doch welcher Berufsweg zahlt sich langfristig aus?
Beamte und Angestellte im Ruhestand – wer bekommt mehr Geld?
Die Quirin Privatbank (15 Niederlassungen in Deutschland) hat Einkommen einer Beamtin und einer Angestellten verglichen und ausgerechnet, welche Summe beiden im Ruhestand zustehen würde. Laut der hypothetischen Berechnung, über die auch die Bild berichtete, würde die Angestellte mehr verdienen als die Beamtin. In dem Beispiel bekäme sie (nach mehreren Jahren Anstellung) 115.000 brutto im Jahr und 68.838 netto aufs Konto. Das Jahresgehalt der Beamtin würde mit 79.783 Euro brutto und 53.933 Euro deutlich geringer ausfallen. In der Berechnung geht man davon aus, dass die Angestellte in einem mittelständischen Unternehmen beschäftigt ist.
Im Ruhestand würde die Beamtin hingegen mehr Geld bekommen, denn ihr stünden Pensionsansprüche zu, während die Angestellte nur die gesetzliche Rente erhalten würde. Im Alter von 85 Jahren bekäme die Angestellte insgesamt 2,7 Millionen Euro netto selbst verdient und als Rente. Die Beamtin und Pensionärin kommt auf 2,67 Millionen netto. „Sollte die Beamtin noch älter werden, würde sie die Angestellte sogar noch überholen“, sagt Dennis Buchmann (44), Niederlassungsleiter der Quirin Privatbank in Hamburg und Autor der Untersuchung. „Es wirkt sich entscheidend aus, dass Pensionen einfach höher sind als Renten.“
Rente und Pension – der Unterschied
Rentner zahlen während ihres Arbeitslebens in die gesetzliche Rentenversicherung. Beamte bekommen hingegen eine Pension oder ein Ruhegehalt. Dieses berechnet sich nach dem letzten Einkommen des Empfängers. Die Pensionsberechnung ist additionally endgehaltsbezogen, die Höhe der Rente hängt vom Lebenszeiteinkommen ab.
Beamte bekommen im Ruhestand mehr – laut Berechnung
Buchmann rät Angestellten das, was sie in der Lebensmitte mehr verdienen, beiseitezulegen und für die Altersvorsorge breit gestreut anzulegen. Zudem gibt es die Möglichkeit der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Laut dem Focus gibt es bei der bAV steuerliche Besonderheiten: Einzahlungen von Lohnsteuer und Sozialabgaben befreit. Sobald Ruheständler ihre Betriebsrente erhalten, müssen sie Steuern und meist auch Sozialabgaben berappen. Experten sprechen bei diesem Modell von einer nachgelagerten Besteuerung. Investitionen in Aktien versprechen ebenfalls hohe Renditen.
Mehr Geld für Rentner und Beamte ab 2024 – wer profitiert
Noch in diesem Jahr winkt Rentnern und Beamten eine saftige Erhöhung: Zum 1. Juli profitieren die mehr als 21 Millionen Rentner von steigenden Bezügen. Grund für die kräftige Rentenerhöhung seien „der starke Arbeitsmarkt und gute Lohnabschlüsse“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPP). Zum ersten Mal gehen die Renten in Ost und West in gleichem Ausmaß in die Höhe. Eine Rente von 1.000 Euro steigt damit um 45,70 Euro.
Auch künftig dürften die Renten steigen – aber laut dem aktuellen Rentenversicherungsbericht nicht mehr im Ausmaß dieses Jahres. So geht der Bericht bis 2037 von einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 2,6 Prozent professional Jahr aus – insgesamt intestine 43 Prozent. Ab März 2024 dürfen sich zudem Bundesbeamte, Richter und Soldaten der Bundeswehr auf eine Steigerung der Besoldung freuen. Auch Landesbeamte bekommen 2024 mehr Geld. (bohy)