Trotz Inflation sparen die Deutschen noch immer eifrig. Im Vergleich zu anderen Industrieländern legen die Menschen hierzulande relativ viel Geld zur Seite.
Wenn alles teurer wird, ist es nicht mehr möglich, viel Geld zur Seite zu legen – sollte man meinen. Trotz Inflation und steigender Preise sind die Deutschen im Vergleich besonders eifrige Sparer. Das belegen Daten des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2023, die die Sparquoten mehrerer Länder zeigen. Die Sparquote gibt den Anteil der Ersparnisse am verfügbaren Einkommen an.
So viele sparen Menschen in anderen Ländern
Die Zahlen zeigen, dass die Deutschen im Jahr 2022 durchschnittlich 11,1 Prozent ihres monatlichen Einkommens zur Seite gelegt haben. Laut einem Bericht der Tagesschau entspricht das rund 260 Euro professional Particular person. Im Vergleich zu anderen Industriestaaten ist die Sparquote in Deutschland relativ hoch. Nur die Niederlande, Schweden (je 13 Prozent) und die Schweiz (18 Prozent) sparen mehr. Wie viel Geld die Menschen in anderen Ländern monatlich sparen, zeigt folgende Tabelle:
Österreich | 9 Prozent |
Italien | 2 Prozent |
Spanien | 3 Prozent |
USA | 4 Prozent |
Japan | 5 Prozent |
Australien | 13 Prozent |
Die Statistiker betonten, dass es große Unterschiede zwischen den Haushalten gebe. Wie viel die Menschen tatsächlich sparen, hängt unter anderem vom Einkommen, dem Wohnort, der Lebenslage und der „individuellen Sparneigung“ ab.
So fällt es einigen Personen leichter, Geld zu Seite zu legen, während andere eher dazu neigen, ihren Lohn schnell auszugeben. Für Menschen, die in einer Großstadt wohnen, fallen höhere Lebenshaltungskosten an als für Haushalte auf dem Land. Wer Kinder hat, gibt im Monat mehr Geld für Lebensmittel aus als ein Paar ohne Kinder.
Besserer Umgang mit Geld durch die 50-30-20-Regel
Einen Leitfaden für die Gestaltung der Finanzen bietet die 50-30-20-Regel: 50 Prozent ihres Einkommens sind für Grundbedürfnisse reserviert, 30 Prozent für Freizeit und Konsum, die restlichen 20 Prozent zum Sparen oder Investieren. Schafft man es, sich an diesen Vorgaben zu orientieren, kann man ausreichend Geld sparen, ohne auf die Freuden des Alltags verzichten zu müssen.
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Laut Sparkasse wurde die 50-30-20 Regel durch die US-Senatorin Elizabeth Warren publik, die sie in einem Sparratgeber erwähnt hatte. Im Element sollte sich das Einkommen wie folgt aufteilen:
- 50 Prozent für Fixkosten: Alle Ausgaben, die jeden Monat anfallen und unverzichtbar sind wie Miete, Strom, Versicherungen, Mobilität und Lebensmittel.
- 30 Prozent für persönliche Bedürfnisse: Laut der Sparkasse „Dinge, die nicht unbedingt notwendig sind, aber Ihr Leben angenehmer machen.“ Dazu zählen zum Beispiel Hobbys, Kleidung und Restaurantbesuche.
- 20 Prozent für Sparen und Investieren: Dieser Anteil ist nur fürs Sparen vorgesehen. Er sollte auf einem separaten Konto oder in einem Depot landen. Bestenfalls legt man das Geld laut Finanztip auf zwei unterschiedliche Weisen an: Zum einen als kurzfristigen Notgroschen für zeitnahe Ausgaben (Hochzeit, Urlaub, Auto) oder für unvorhergesehene Ereignisse. Zum anderen sollte man das Geld langfristig investieren, beispielsweise in ETFs.
Soweit die Theorie. In der Realität diktieren auch bei der 50-30-20 Regel die individuellen Lebensumstände, wie viel Geld gespart werden kann. In jedem Fall bieten die Vorgaben eine gute Orientierung und einen soliden Rahmen, um auf lange Sicht Geld anzulegen und verantwortungsbewusster mit Finanzen umzugehen.
Im ersten Schritt müssen Sie herausarbeiten, wie hoch Einkommen, Fixkosten und Ausgaben sind. Die Regel kann deshalb auch helfen, einen besseren Überblick über Ihre Finanzen zu behalten. Oder dazu motivieren, mehr Spartipps im Alltag umzusetzen. Je nach Ihren Lebensumständen können Sie die Prozentsätze dann entsprechend erhöhen oder reduzieren.
Wichtig ist, den Sparanteil am Montaganfang zurückzulegen. Dann haben Sie ihr Sparziel bereits erreicht und müssen sich keine Gedanken darüber machen, ob am Monatsende genug übrig bleibt. „Nichts ist frustrierender, als wenn Sie sich bei jedem Einkaufsbummel oder Restaurantbesuch fragen, ob Sie sich das noch leisten können, um dann am Monatsende allenfalls eine schwarze Null auf dem Konto vorzufinden“, erläutert Wirtschaftsjournalistin Christiane von Hardenberg in der Zeit.