In England haben Diebe mit gestohlenen Kreditkartendaten mehr als vier Millionen Euro gewonnen. Nachdem sie erwischt wurden, stellt sich für den Besitzer der Karte nun die Frage: Kann er den Gewinn einstreichen?
Es hört sich an wie das Drehbuch eines Movies: Zwei Diebe stehlen 2019 die Kreditkartendaten eines Mannes und kaufen davon unter anderem ein Rubbellos. Damit gewinnen sie vier Millionen Britische Pfund, was rund 4,6 Millionen Euro entspricht. Doch die Freude währt nur kurz, denn die Polizei kommt ihnen auf die Schliche.
Bevor du erfährst, wie die Story weitergeht und wer sich nun über das Geld freuen darf, beantworte uns doch eine Frage.
Diebe gewinnen mehr als vier Millionen Euro durch geklaute Kreditkartendaten
Als Joshua Addyman bemerkte, dass seine Kreditkartendaten verwendet wurden und somit Waren im Wert von umgerechnet knapp 200 Euro gekauft wurden, ließ er seine Karte sofort sperren. Die Financial institution erstattete ihm daraufhin das Geld zurück und für den jungen Engländer hatte sich die Sache – laut „The Sun“ – damit erledigt. Was Joshua Addyman nicht ahnte: Die Diebe hatten mit dem – von ihm quasi finanzierten Kauf – das ganz große Los gezogen.
Denn nachdem der Kriminelle Mark Goodram die Kreditkartendaten ausgespäht und auf seine Hand notiert hatte, tätigte er mit seinem Komplizen Jon-Ross Watson die 200-Euro-Käufe. Offenbar kauften sie auch Rubbellose und sie knackten den Jackpot, der umgerechnet bei circa 4,6 Millionen Euro lag. Bingo!
Haftstrafe statt Millionengewinn
Die beiden ließen sich in den Medien feiern – doch dann wendete sich das Blatt. Denn als die Camelot Group, der Betreiber der britischen Lotterie, bemerkte, dass die Millionengewinner gar keine Bankkonten besaßen, untersuchten sie den Fall. Während die Diebe anfangs noch versuchten, mit verschiedenen Ausreden an ihr Geld zu kommen, bekannten sie sich letztendlich gegenüber der Polizei schuldig. Im Dezember 2021 wurden sie zu je 18 Monaten Haft verurteilt, nachdem sie drei Fälle von Betrug durch falsche Angaben zugegeben hatten.
Rechtmäßiger Kartenbesitzer ahnte nichts von dem Gewinn
Joshua Addyman bekam von alldem nichts mit und berichtet, dass er damals zwar von der Polizei kontaktiert wurde, aber „niemand hat mir gesagt, dass es daran lag, dass jemand vier Millionen Pfund gewonnen hat.“ Die Aufforderung der Polizei, wegen der gestohlenen Daten vor Gericht auszusagen, lehnte er ab. Denn zu diesem Zeitpunkt befand sich die Welt mitten in der Corona-Pandemie, sodass Joshua Addyman erklärt: „Ich wollte nicht in einen Gerichtssaal voller Leute gehen, nur weil meine Karte gestohlen wurde.“
Als er jedoch aus den britischen Medien erfuhr, dass es seine Daten waren, mit denen das Diebesduo einen Millionengewinn erzielt hatte erwidert er: „Ich wäre bestimmt kooperativer gewesen, wenn sie mir gesagt hätten, was los ist.“
Dieses Paar aus den USA gewann auch im Lotto – rechtmäßig. Der Gewinn wäre ihnen aber beinah durch die Lappen gegangen…
Mehr als vier Millionen Euro: Wer bekommt den Gewinn?
Nun hofft er, zumindest einen Teil des Jackpots zu bekommen, da seine Daten für den Loskauf benutzt wurden. Doch seine Chancen stehen dafür nicht intestine: Ein Sprecher des Lotteriebetreibers ließ verlauten, Joshua Addyman habe keinen Anspruch auf das Geld, da der Schein in betrügerischer Absicht erworben worden sei.
Letztendlich hat die Geschichte jedoch ein gutes Ende, denn so ganz verloren ist das Geld nicht. Der Sprecher stellte klar: „Der betreffende Gewinn wird nach Ablauf der gesetzlichen Verjährungsfrist, die mit dem Ende des Gewinnanspruchs für das betreffende Rubbellos-Spiel beginnt, an die Nationwide Lottery Good Causes ausgezahlt.“ Dabei handelt es sich um eine Organisation, die Geld für gute Zwecke sammelt und u.a. alte Menschen, Opfer von Gewalt und Missbrauch, Obdachlose und Kranke unterstützt.