Ab gestern Punkt 14:30 Uhr ist die Rendite für zehnjährige deutsche Staatsanleihen ruckartig von 2,71 % auf 2,61 % gefallen, und bis heute Vormittag sogar auf 2,57 %. Und welch ein Zufall: Auch gestern ab 14:30 Uhr sank die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen ruckartig von 4,61 % bis jetzt auf 4,43 %. Das sind große Bewegungen! Gestern um 14:30 Uhr wurde die US-Inflation für Oktober vermeldet, die leicht geringer ausfiel als erwartet. Dies nährt die Hoffnung, dass die Zinsen der US-Notenbank Federal Reserve nicht weiter steigen, und im nächsten Jahr zügiger als bisher erwartet wieder gesenkt werden können. Denn wenn die Inflation sinkt, entfällt der Grund, sie mit hohen Zinsen bekämpfen zu müssen.
Dieser kurzfristige TradingView Chart ist eindeutig: Die Meldung zur US-Inflation (roter Kreis) hat nicht nur die Renditen für US-Staatsanleihen kräftig gedrückt, sondern auch die deutschen Anleiherenditen. Denn die US-Daten erhöhen auch die Hoffnung, dass die Inflation in Europa abnimmt. Und in der Tat, die jüngste Eurostat-Meldung zur Eurozonen-Inflation vor zwei Wochen zeigte nur noch 2,9 % Inflation für Oktober.
Der folgende Chart zeigt die selben Renditen, nur in einem längerfristigen Zeitraum seit Mai 2023. Man sieht, dass seit intestine vier Wochen die Renditen wieder fallen. Eine sinkende Inflation in der Eurozone und in den USA lässt das Zins-Prime vermuten, und nährt die Hoffnung auf fallende Leitzinsen in einigen Monaten.
Auch die deutschen Bauzinsen legen aktuell eine Kehrtwende hin. Die zehnjährigen deutschen Bauzinsen hatten vor zwei Wochen bei 4,23 % ihren Höhepunkt erreicht, und sind laut Interhyp bis jetzt auf 4,05 % gesunken. Der folgende Chart zeigt die Entwicklung der letzten zwölf Monate. Noch Anfang 2022 lagen die Zinsen fürs Bauen mit zehnjähriger Sollzinsbindung exakt bei 1,00 %, jetzt immer noch über 4 %. Aber bei abnehmender Inflation und Aussicht auf ebenfalls in der Eurozone fallende Zinsen der EZB, dürfte auch die Tendenz für Bauzinsen gen Süden zeigen.