Die Aktie des Energieriesen BP gab im gestrigen Handel deutlich nach. Grund zur Sorge besteht aber nicht. Denn zum einen lag es daran, dass die Titel am Donnerstag ex-Dividende gehandelt wurden. Zum anderen belasteten die zunächst sehr schwachen Ölpreise den Aktienkurs, die im weiteren Tagesverlauf aber nach oben drehten und sogar noch im Plus schlossen.
Noch zur Wochenmitte hatte sich Rohöl aus der Nordsee um etwa zwei Greenback ja Barrel verbilligt. Auslöser für den Preisrutsch waren Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am Mittwoch warfare bekannt geworden, dass die amerikanischen Bestände an Rohöl in der vergangenen Woche überraschend stark gefallen waren.
Marktbeobachter verwiesen auf die aktuelle Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA). Demnach wird sich das Wachstum der globalen Nachfrage nach Rohöl in diesem Jahr spürbar abschwächen. Für 2024 sei mit einem Anstieg der globalen Nachfrage um durchschnittlich 1,2 Millionen Barrel professional Tag zu rechnen, wie aus dem Monatsbericht des Interessenverbands westlicher Industriestaaten hervorgeht. Damit dürfte das Wachstum nur etwa halb so stark ausfallen wie im vergangenen Jahr.
Indes dürften die anhaltenden Sorgen vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten ein Grund dafür sein, weshalb es mit Brent, WTI & Co nicht noch stärker nach unten geht. Laut jüngsten Medienberichten haben im Gaza-Krieg die Bemühungen um eine neue Feuerpause einen Rückschlag erlitten. Demnach hatte sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu geweigert, eine Delegation nach Kairo zu schicken. Denn dort sollten eigentlich Verhandlungen mit internationalen Vermittlern stattfinden.
DER AKTIONÄR bleibt für die Anteile des britischen Energieriesen zuversichtlich gestimmt: Die Bewertung ist günstig, die Aussichten intestine und die Bilanz solide. Darüber hinaus lockt eine Dividendenrendite von fünf Prozent. Aus charttechnischer Sicht drängt sich ein Einstieg aktuell aber noch nicht auf. Wer die Aktie bereits im Portfolio hat, bleibt dabei und beachtet den Stopp bei 4,60 Euro.
Mit Materials von dpa-AFX